Der „Doppelkick“ von Cola-Getränken: Zucker und Koffein!

Jun 30, 2024 |
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Cola-haltige Getränke enthalten typischerweise Zucker und Koffein, der sogenannte "Doppelkick"!

Cola-Getränke sind bekannt für ihren hohen Zuckergehalt. Nach dem Konsum steigt der Blutzuckerspiegel schnell an, was eine rasche Energiebereitstellung ermöglicht. Doch was passiert genau?

Der Zucker in Cola wird rasch ins Blut aufgenommen, dann erfolgt die Insulinreaktion - die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Überschüssiger Zucker (Glucose), der nicht sofort von den Zellen zur Energiegewinnung gebraucht wird, landet in der Leber und wird dort als Glykogen oder Fett gespeichert, um später als Energiequelle zu dienen.

Und jetzt kommt das Koffein ins Spiel! Neben Zucker enthält Cola auch Koffein, das ebenfalls eine bemerkenswerte Wirkung auf den Körper hat:

Koffein wird schnell über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf aufgenommen und gelangt ins Gehirn. Dort hemmt es das Andocken von Adenosin (wirkt beruhigend) und erhöht die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin, du fühlst dich wachsamer und energiegeladener!

Außerdem stimuliert Koffein das sympathische Nervensystem (es erhöht die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit) und schüttet Adrenalin aus. Adrenalin wiederum fördert den Abbau des gespeicherten Zuckers von der Leber in den Blutkreislauf (Glykokenolyse) - der Blutzuckerspiegel wird ein zweites Mal in die Höhe getrieben!

Und schon haben wir den Doppelkick der Dopaminausschüttung, nochmal zusammengefasst:

Direkte Stimulation: Koffein erhöht die Dopamin-Freisetzung, indem es die Adenosin-Rezeptoren blockiert, die normalerweise die Dopaminfreisetzung hemmen. Dies führt zu einem Gefühl der Belohnung und Zufriedenheit.

Zuckerwirkung: Die Aufnahme von Zucker kann ebenfalls die Dopamin-Ausschüttung verstärken. Zucker erhöht den Blutzuckerspiegel, was wiederum die Aktivität des Belohnungssystems im Gehirn (hauptsächlich im Nucleus accumbens) stimuliert. Das sorgt für ein Wohlgefühl und kann sogar zur Zuckerabhängigkeit beitragen.

Aus diesem Grund sind diese Getränke besonders beliebt!

Dopamin entsteht vor allem in folgenden Situationen:

  • Belohnung & Vergnügen: Essen, Sex, angenehme Gerüche
  • Vorfreude: Erwartung von Belohnungen oder spannenden Ereignissen
  • Zielerreichung wie Erfolg und Anerkennung
  • Lernen & Neuheit: Neues entdecken, Neugier befriedigen
  • Soziale Interaktionen: Positive soziale Kontakte, Lachen
  • Musik & Kunst
  • Bewegung, Sport und Tanz.
  • Risiko & Abenteuer: Extremsport, Glücksspiel.
  • Erfolge: Überwinden von Herausforderungen, Komplimente.
  • Drogen, die Dopamin steigern (Alkohol, Nikotin, Opiate, usw.)
  • Rituale & Routine: Positive Gewohnheiten, Meditation.


Cola hat also das Potenzial, eine gewisse Abhängigkeit zu schaffen! Daneben kann es leider noch andere Gesundheitsstörungen verstärken:

Adipositas (Fettleibigkeit)

  • Mechanismus: Hoher Zuckerkonsum führt zu einem Übermaß an Kalorien, die der Körper als Fett speichert. Die Fettbildung (Lipogenese) wird verstärkt.
  • Folgen: Übergewicht erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes.

Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

  • Mechanismus: Ständige Zuckerzufuhr belastet die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse und kann zu Insulinresistenz führen. Die Bauchspeicheldrüse muss immer mehr Insulin ausschütten, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  • Folgen: Langfristige Insulinresistenz kann zu Typ-2-Diabetes führen .

Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)

  • Mechanismus: Zucker wird in der Leber gespeichert und übermäßiger Konsum kann dort zur Fettspeicherung führen.
  • Folgen: Dies kann zu Entzündungen und Leberzellschäden führen, die sich bis hin zur Leberzirrhose entwickeln können .

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Mechanismus: Zuckerhaltige Getränke erhöhen die Triglyceridspiegel (Blutfette) und fördern die Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen (Plaques).
  • Folgen: Das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall wird erhöht .

Bluthochdruck

  • Mechanismus: Hoher Zuckerkonsum, insbesondere Fructose, ist mit einer erhöhten Harnsäureproduktion verbunden, die den Blutdruck steigern kann.
  • Folgen: Chronisch erhöhter Blutdruck belastet das Herz und die Blutgefäße, was zu kardiovaskulären Komplikationen führen kann .

Karies

  • Mechanismus: Zucker in Cola wird von Bakterien im Mund zu Säuren fermentiert, die den Zahnschmelz angreifen.
  • Folgen: Dies führt zu Karies und erhöhtem Zahnverfall .

Erosion des Zahnschmelzes

  • Mechanismus: Die Säure in Cola (wie Phosphorsäure) kann den Zahnschmelz direkt angreifen und zu seiner Erosion führen.
  • Folgen: Dies kann die Zähne empfindlicher machen und zu weiteren Schäden führen .

Veränderte Belohnungsmechanismen

  • Mechanismus: Ständiger Zuckerkonsum kann zu einer Überstimulation des Belohnungssystems im Gehirn führen, ähnlich wie bei Drogenabhängigkeit.
  • Folgen: Dies kann die Dopaminsensitivität verändern und die Toleranz gegenüber anderen belohnenden Reizen verringern, was zu einem erhöhten Risiko für Suchterkrankungen führen kann .

Kognitive Beeinträchtigungen

  • Mechanismus: Hoher Zuckerkonsum kann Entzündungsprozesse im Gehirn auslösen und dadurch die Gehirnfunktion beeinträchtigen.
  • Folgen: Langfristig kann dies das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer erhöhen .

Knochenschäden

  • Mechanismus: Phosphorsäure in Cola kann die Calciumaufnahme behindern und zur Demineralisierung der Knochen beitragen.
  • Folgen: Dies kann das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöhe .

Nierensteine

  • Mechanismus: Zuckerhaltige Getränke können die Harnsäureproduktion erhöhen und den Urin versäuern. 
  • Folgen: Schmerzen, Nierenfunktionsstörungen und das Risiko für chronische Nierenerkrankungen.

Sind nun Cola-Getränke ohne Zucker eine bessere Alternative und wie beeinflussen Süßstoffe deinen Körper?

Süßstoffe führen in der Regel zu einer geringeren Insulinausschüttung als Zucker, manche künstlichen Süßstoffe stehen aber in Verdacht den Appetit zu beeinflussen. Langfristige Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das Darmmikrobiom sind noch nicht vollständig erforscht.

Meine Empfehlung: Maß halten, denn auch wenn süßstoffhaltige Cola-Getränke weniger Kalorien enthalten, sollten sie nur in Maßen konsumiert werden. Cola-Getränke sollten etwas ganz Besonderes bleiben und nicht zum regulären Ernährungsplan gehören! Am besten greifst du zu Wasser oder ungesüßten Getränken, um deine Gesundheit langfristig zu schützen.

Heike Schulze-Pfau